Atefehs Website
Erfahrung in der bildenden Kunst
- Ölmalerei
- Acrylmalerei
- Aquarelle
- Handgeschöpfte Papiere
- Druckgrafik
- Fotografie
- Holz
- Āyeneh-kāri – Die persische Kunst der Spiegelarbeit
Als Künstlerin erforsche ich eine Vielzahl von Ausdrucksformen, von der stillen Poesie handgeschöpften Papiers über die erdige Resonanz von Naturholz und historischem Fachwerk bis hin zu den Tiefen der Ölmalerei. Jedes Medium bietet seine eigene Sprache und ermöglicht es mir, Textur, Erzählung und Erinnerung auf unterschiedliche Weise zu ergründen.
Im Laufe der Jahre habe ich meine Werke in Einzelausstellungen (unter anderem in der khg Galerie, Göttingen, Deutschland, 2012) und Gruppenausstellungen (unter anderem auf der 4th International Biennial of Contemporary Painting of Islamic Countries, Tehran, Iran, 2006) präsentiert und an Projekten mitgewirkt, die Forschung und künstlerisches Schaffen verbinden und historische Bildwelten in den zeitgenössischen Kunstdiskurs einbringen.
Natur und Architektur sind meine größten Lehrmeister und unerschöpfliche Inspirationsquellen. Die stille Kraft eines alten Baumes, das flüchtige Licht eines Augenblicks, der Rhythmus einer Gebäudestruktur und die zarte Präsenz von Vögeln inspirieren meine Auseinandersetzung mit Form, Bewegung und Emotion. Meine Kunstwerke suchen den Dialog mit dem Betrachter und vermitteln den Frieden und die Freude, die ich beim Schaffen empfinde. Die Natur liefert die Formen, während meine Kunst ihnen – und den architektonischen Spuren, die unsere Umwelt prägen – eine emotionale Resonanz verleiht, die über bloße Reproduktion hinausgeht.
Ich lasse mich außerdem von westlichen, persischen – insbesondere illustrierten Manuskripten – und japanischen Bildtraditionen inspirieren und transformiere historische Einflüsse in einen zeitgenössischen, persönlichen Stil. Durch die Kombination von Öl- und Acrylmalerei mit experimentellen Ansätzen in Papier und Holz schaffe ich eine Bildsprache, die das Erbe der alten Meister würdigt und gleichzeitig meine ganz persönliche Handschrift trägt.
Ölmalerei
Die Ölmalerei ist ein ausdrucksstarkes und vielseitiges Medium, das es mir ermöglicht, meine Ideen vollständig umzusetzen. Ihre Fülle und Flexibilität erlauben es mir, Details zu verfeinern und Tiefenwirkung mühelos zu erzielen. Ich habe meine künstlerische Laufbahn mit der Ölmalerei begonnen, und sie ist nach wie vor ein Medium, das ich sehr schätze und immer wieder neu entdecke. Im Laufe der Jahre habe ich in der Ölmalerei verschiedene Themen behandelt, darunter Stillleben, menschliche und tierische Figuren sowie Porträts.
Acrylmalerei
Acrylmalerei ist nicht primäres Medium, aber ihre Wasserbasis und die im Vergleich zu Öl kürzere Trocknungszeit machen sie für viele Projekte sehr praktisch. Trotzdem arbeite ich gerne mit Acrylfarben, da sie so vielseitig sind und mir ermöglichen, reichhaltige Texturen zu schaffen.
Aquarelle
Ich habe vor Kurzem angefangen, mit Aquarellfarben zu arbeiten, und ich bin absolut begeistert. In Kombination mit Kalligrafiestiften bietet mir die Aquarellmalerei die Möglichkeit, neue Techniken zu entdecken und mit einem völlig neuen Ansatz in Bezug auf Form und Ausdruck zu experimentieren.
Handgeschöpfte Papiere
Ich entdeckte handgeschöpfte Papiere beim Experimentieren mit Drucktechniken und spürte sofort, dass sie meinen Kunstwerken eine besondere emotionale Tiefe verleihen. Vor zwei Jahren lernte ich handgeschöpfte, umweltfreundliche Lokta-Papiere aus Nepal kennen, die nach traditioneller Himalaya-Methode aus Lokta-Pflanzen hergestellt werden. Diese Papiere werden mit lokalen Naturmaterialien gefärbt, oft mit getrockneten Blättern und Blüten verziert und zeichnen sich durch subtile, filigrane Muster aus.
Etwa zur gleichen Zeit entdeckte ich auch japanische Washi-Papiere der Awagami Factory, einem Familienunternehmen in sechster Generation, das handgeschöpfte Papiere aus Naturfasern herstellt. Sowohl Lokta- als auch Washi-Papiere bieten eine große Vielfalt an traditionellen, natürlichen Mustern, die mein Lieblingsthema – die Natur - perfekt ergänzen. Ihre Texturen, Muster, brillanten Farben und organischen Eigenschaften inspirieren meine Kreativität und erweitern die Ausdrucksmöglichkeiten meiner Arbeit.
Druckgrafik
Ich habe verschiedene Drucktechniken ausprobiert, darunter Linolschnitt, Holzschnitt und Radierung. Der Linolschnitt ist dabei zu meiner Lieblingstechnik geworden. Ich schätze den haptischen und direkten Prozess der Übertragung meiner Entwürfe vom Linoleum auf das Papier.
Ich schnitze Linolplatten nach sorgfältig ausgearbeiteten Zeichnungen und betrachte jede Platte als eigenständige Komposition. Zusätzlich fertige ich kleinere Linolstempel mit einem einzelnen Motiv an. Diese Kombination aus strukturierter Komposition und spontanem Experimentieren ermöglicht es mir, Rhythmus, Wiederholung und Textur in meinen Arbeiten zu erforschen.
Der Linolschnitt bildete auch die Grundlage meiner praktischen Arbeiten im Rahmen meines Masterstudiums und ergänzte meine theoretische Forschung in dieser Zeit.
Fotografie
Fotografie ist eines meiner liebsten Hobbys und eine ständige Inspirationsquelle. Ich reise häufig um die Welt, und die Fotografie verwandelt jede Reise in ein intensiveres visuelles Erlebnis. Durch die Linse entdecke ich neue Landschaften, Pflanzen, Architekturen und Kulturen und halte die Schönheit und den Charakter jedes Ortes fest, den ich besuche.
Meine Lieblingsmotive sind historische Bauwerke und ihre detailreichen Designs. Im Laufe der Jahre sind meine wachsenden Fotosammlungen zu einem unschätzbaren visuellen Archiv geworden, das mich zu neuen Kompositionen und Ideen für meine Gemälde inspiriert. Der Frühling ist meine liebste Jahreszeit zum Fotografieren – sein Licht, seine Farben und das Gefühl des Neubeginns wecken immer wieder meine Kreativität.
Holz
Meine Liebe zu Holz ist stark gewachsen, seit ich von Teheran, der geschäftigen Hauptstadt des Iran, nach Göttingen gezogen bin – einer kleinen, grünen Universitätsstadt in Deutschland. Hier, umgeben von Bäumen und Natur, fand ich die Zeit und die Ruhe, die Natur genauer zu beobachten und eine tiefere Verbindung zu ihr aufzubauen. Ich erkunde oft die umliegenden Wälder und entdecke dabei Holzstücke mit faszinierenden Mustern und Texturen, die ich sammle und trockne, um sie in meinen Kunstwerken zu verwenden.
In Göttingen lernte ich auch eine Werkstatt kennen, die traditionelle deutsche Fachwerkhäuser restauriert. Dort habe ich Zugang zu bemerkenswerten Stücken historischen Holzes – manchmal über sechshundert Jahre alt –, die bei Renovierungsarbeiten übrig geblieben sind. Diese Materialien tragen die Spuren der Zeit, der Handwerkskunst und der Geschichte in sich, und ich verwende sie als Grundlage für neue künstlerische Kreationen, die Natur, Erinnerung und Architektur miteinander verbinden.
Āyeneh-kāri – Die persische Kunst der Spiegelarbeit
Die persische Kunst des Āyeneh-kāri ist eine traditionelle iranische Dekorationstechnik, bei der Oberflächen – wie Wände, Decken und Kuppeln – mit unzähligen kleinen, kunstvoll zugeschnittenen Spiegelstücken bedeckt werden, um schillernde, reflektierende Mosaike zu schaffen. Diese Kunstform entstand vermutlich im 16. Jahrhundert, als große venezianische Spiegel in den Iran importiert wurden. Beim Transport zerbrachen viele Spiegel, und iranische Handwerker nutzten die Scherben auf geniale Weise, um architektonische Innenräume zu verzieren, anstatt sie wegzuwerfen.
Diese Kunst hat mich schon immer mit ihren komplexen Techniken, einzigartigen geometrischen Mustern und dem faszinierenden Lichtspiel der verspiegelten Oberflächen begeistert. Im Jahr 2025 hatte ich die wunderbare Gelegenheit, dieses schöne Handwerk zu erlernen und meine eigenen Āyeneh-kāri-Paneele anzufertigen. Es ist jedoch eine äußerst anspruchsvolle Kunstform, die sowohl Präzision als auch Geduld erfordert.
